Das Jodeln
„De oana sagn’s, de andern jodeln‘s“
Ehe es auf Almen Telefone, Handys und Funk gab, mussten sich die Senner(innen) und Hirtenbuben irgendwie verständigt haben. Dies geschah durch den Almschrei (Oimschrei), den Jodler.
Dabei werden Lautsilben von Brust auf Kopfstimme umgeschlagen. Die Oktavensprünge ergeben den typischen Jodlereffekt. Das Jodeln ist lernbar, setzt jedoch eine fundierte Ausbildung und enorm viel Fleiß beim Üben voraus. Hört man sich ernsthaft um, wie einzelne das Jodeln erlernt haben, so finden sich die lustigsten Antworten. Der Franzl ist Schmied und hat zum ersten Mal gejodelt, als er sich den Hammer auf den Daumen gedroschen hat. Der Sepp hat’s mit 18 Jahren von der scharfen Sophie gelernt, der Hans hat’s beim Fensterln gleich können, als er mit seinem Sackerl am Fensternagel hängen geblieben ist, und die Magd hat’s aa g’lernt ... - nicht wie ihr jetzt denkts, sondern als die Milli übergekocht ist und danach die halbe Stub’n gebrannt hat (Feuermelder gab es nicht).
Außerhalb Bayerns wird das Jodeln gerne als mißglückter Artikulierungsversuch von geistig unterbelichteten Almöhis verstanden, wozu Sketche von Loriot mit dem Titel „Die Jodelschule“ nicht wenig beigetragen haben. Er setzte dem Ganzen auch noch die Krone auf, als die Teilnehmer der Jodelschule am Ende das Jodeldiplom erhielten. Das Erlernte hörte sich etwa so an: „HOLLARIE, DU DÖDEL DI, DIRIDIRI; DÖDEL DU! HOLLAROH; DI DÖDEL DU; DIRIDIRI; DU DADELDÖ“. No comment.
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