Die letzte Instanz
„De letzte Instanz is as Gwissn, wennst’ oans hast"
Über viele Jahrhunderte kannten wir die Kaiser, unsere Könige und die Lehnsherren als letzte weltliche Instanz. Die Nachteile überwogen vereinzelt die Sicherheit und Hoffnung um ein Vielfaches. Dennoch sehnten sich die meisten Menschen nach einer Person oder Institution, die über dem Gesetz stand und Unrecht durch ein Machtwort beheben konnte.
Das Volk bestimmt in geheimen Wahlen, wer es regieren und führen soll. Zwischen den Wahlterminen stellt es durch absurde Volksentscheide die eigene Freiheit in Frage, indem es selbst nach dem zur Urne gehenden Mehrheitsprinzip über Dinge wie Rauchverbot oder „Tunnelbau mittlerer Ring München“ entscheidet. Dabei werden komplexe Entscheidungen auf einmal Ankreuzen reduziert, die von der einen Hälfte der Urnengänger gar nicht verstanden werden und von der anderen Seite in ihrer Tragweite nicht erkannt werden können.
Wahlen werden durch Parteien und Lobbyisten beeinflusst, durch einseitige Meinungsbildung oder durch Unmengen von Geld. Gleichzeitig treten die gewählten „Volksvertreter“ in Gruppen auf, nennen sich abgekürzt CSU, SPD, Grüne, Linke oder ÖDP und erwecken jeweils den Eindruck, dass die Hälfte der Bevölkerung hinter ihnen stehen würde. Bereits durch diesen Parteien-Mantel ist der einzelne Gewählte für nichts mehr verantwortlich und für keine Entscheidung mehr selbst angreifbar.
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