Die Zwangsheirat
„Wennst mi’ ned magst, kannst mi’ gern ham (haben)“
Die selbständigen Territorien Franken, Schwaben, Pfalz und Altbayern waren bis zur Gründung des Königreichs im Jahre 1806 von unterschiedlichsten Traditionen und Brauchtümern geprägt und passten zueinander wie Stroh und Daunen.
Für die meisten Amerikaner, Australier und Japaner besteht ganz Deutschland aus vollbusigen Madln im Dirndl und Bauernbuben in Lederhosen mit einem Maßkrug in der Hand. Aber das ist wieder etwas Anderes.
Die kulturellen Wurzeln, die sprachlichen und landschaftlichen Unterschiede behielten ihren liebenswerten Charakter bis heute in den Territorien, mit den Differenzierungen in Mittelfranken, Unter- und Oberfranken, Niederbayern und Oberbayern, Bayern-Schwaben und der Oberpfalz bei. Nach 1945 kamen über zwei Millionen Flüchtlinge und Heimatvertriebene nach Bayern. Selbst Sinti, Roma und Jenische haben eine sehr lange Tradition in Bayern. Und die Sudetendeutschen sind so gut wie zuhause in Bayern, seit Bayern das Patronat für diesen vierten Volksstamm übernommen hat.
Dennoch war es eine diktierte Zusammenführung unterschiedlicher Kulturen, die man auch als Zwangsheirat bezeichnen kann, als man die Altbayern, Franken und Schwaben 1806 durch die Erhebung vom Kurfürstentum in ein Königreich verbandelte.
Bayern wird begrenzt von
- den bayerischen Alpen im Süden
- die Donau
- dem ostbayerischen Mittelgebirge
- der schwäbischen und der fränkischen Alb
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