Wer ist echter Bayer?
„Wenn a Kuh im Ross-Stall kalbt, dann werd des Kalb no lang koa Pferdl ned, es bleibt a Rindvieh“
Es gibt keine Urkunde, in der man zu einem Bayern klassifiziert wird. Es gibt aber auch kein Urteil, das jemanden zu einem Nichtbayern abstempelt. Gottseidank.
Gottseidank?
Seit meiner Geburt lebe ich in München und verbrachte meine Freizeit größtenteils im Bayerischen Wald. Bin ich aber deshalb schon ein Bayer; was macht einen echten Bayern denn überhaupt aus? Diese Frage beschäftigt mich unbandig.
In Amerika, Asien oder Australien stellt man sich einen Deutschen in einer Lederhosn und eine Deutsche im Dirndlgewand vor. Frägt man einen Brandenburger oder einen Niedersachsen, wo in Deutschland er seinen Urlaub am liebsten verbringen möchte, so lautet die Antwort nicht selten: „in Bayern“.
Am 31.12.2007 waren in Bayern rund 12.520.000 Einwohner gemeldet. Der jährliche Zuzug aus anderen Teilen Deutschlands - meist beruflich bedingt - beträgt im Schnitt 127.000. Dem stehen 98.000 jährliche Fortzüge gegenüber. Unabhängig von der demoskopischen Entwicklung lässt dies den banalen Schluss zu: „Es keman mehra als genga“ [es kommen mehr, als gehen].
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