Pleite, stier und trotzdem lustig!
„Wer pleite ist, hat das Schlimmste schon hinter sich“
Niemand ist davor gefeit, arbeitslos zu werden, mit einem Unternehmen in die Insolvenz zu geraten oder von einem Vermieter wegen Eigenbedarfs vor die Tür gesetzt zu werden. Nur stecken die einen den Kopf in den Sand und die anderen fangen zu strampeln an, andere wiederum werden zu „Lumpen“.
Wie geht ein Bayer damit um, und nützt ihm dabei seine Gutmütigkeit und Gelassenheit? Schämt er sich, verkriecht er sich oder stürzt er sich gar hinter (:-) - womöglich sogar „vor“) die einfahrende S-Bahn? Gerät man in die Pleite, ist zunächst eine differenzierte Ursachenbetrachtung erforderlich, die in den meisten Fällen erst einmal den ganzen Menschen in einen Schockzustand fallen lässt,. Hier unterscheidet sich der Bayer nicht vom Rest der Welt. Danach beginnt die analytische Aufarbeitung des Ist-Zustandes, und es entsteht eine Bewertung der Situation. Während der eine sich mit „aa wenn’s no’ so stinkt, irgendwann riachst as nimma“ einstimmt, resigniert der andere „wennst hoid koa Massel hast, dann kimmt as Pech aa no dazua“. Gemeinsam ist den Bayern, dass sie – zumindest nach einer gewissen Regenerationsphase – angriffslustig an die Problembewältigung herangehen und in der Regel einen Neuanfang einleiten nach dem Motto „auf geht’s, Buama und Madln, wennds tod seids, na könnts immer no bläd schaug’n“.
Große Unternehmen, die in Bayern Insolvenz anmelden mussten, wie Grundig, Walter Bau, M+S-Electronic, Leo Kirch, Dornier, Schmidt-Bank, Kaufhaus Quelle, Qimonda , Rosenthal, Aero Lloyd, Solar Tec und Schneider, haben selbstredend einen großen wirtschaftlichen Schaden bei ihren Arbeitnehmern, Zulieferern und Geldgebern angerichtet. Ganze Städte und Regionen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Bei diesen Unternehmen handelt es sich vorwiegend um Kapitalgesellschaften, hinter denen nur selten Einzelunternehmer standen, die für Angestellte und Arbeiter nicht das gleiche Verantwortungsgefühl aufbringen.
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